, Einsiedler Anzeiger / Konrad Schuler

«Die Beziehung zwischen Menschen ist das Fundament für eine erfolgreiche Lehre»

Die Berufsmesse Einsiedeln vom Samstag in der grossen Sporthalle und im Schulareal wurde von vielen Gästen besucht. Aus der Sicht der Schulen und aus der Sicht der Lehrbetriebe konnte ein sehr positives Fazit gezogen werden.

Die gelungene Veranstaltung wurde einerseits vom Gewerbeverein Einsiedeln mit OK-Präsident Christian Hitz (Steinauer AG) sowie den OK-Mitgliedern Andrea Ottiger (Leuthold Mechanik AG), Stefanie Steiner (Ameos Spital Einsiedeln) und Thomas Fässler (Fässler Bedachungen und Bauspenglerei AG) und anderseits von den Schulen Einsiedeln mit Schulleiter Franz Camenzind an der Spitze bestens organisiert. Finanziell wurde sie hauptsächlich vom Gewerbeverein Einsiedeln und dem Bezirk / den Schulen Einsiedeln getragen. «Die Berufsmesse Einsiedeln/Ybrig soll den Lehrbetrieben die Möglichkeit geben, ihre verschiedenen Berufe und Ausbildungen den Lehrstellensuchenden aufzuzeigen», so der Einladungstext der Organisatoren.

Die Lehrbetriebe profitierten von direkten und einfachen Kontakten mit vorbereiteten und interessierten Lehrstellensuchenden aus der Region, vom Treffen mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für Schnupperlehren und Lehrstellen vor Ort und dem Kontakt mit interessierten Eltern.

Vorbereitung in Schule

Die Schülerinnen und Schüler ab der ersten Oberstufe wurden auf die Berufsmesse vorbereitet und beschäftigten sich mit Themen wie schriftlicher Bewerbung und Bewerbungsgespräch.

Um 9 Uhr wurde die Berufsmesse durch die Schulleitung sowie Vertreterinnen und Vertreter des Gewerbes eröffnet. Bis um 11.30 Uhr gingen die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen konkreten Aufträgen durch die Messe. Zudem konnten sie in den Schulräumlichkeiten Bewerbungsgespräche mit Experten und Berufsbildnern üben.

Ab 11.30 Uhr war die Berufsmesse auch für Eltern und die Öffentlichkeit zugänglich.

Unterschiedlichste Betriebe zugegen Das Gewerbe zeigte sich mit viel Kreativität und grossem Einsatz. Die Stände waren ansehnlich und einladend hergerichtet und luden zu Gesprächen und zum Verweilen ein.

So präsentierte sich beispielsweise die Firma Hasler + Limacher Architekten mit einem Stand, der auch in kleinste Details Einsichten ermöglichte. Zugegen waren für Auskünfte die Bau- und Projektleiterin Karin Steiner und der sich im ersten Lehrjahr befindende Remo Rhyner aus Wangen, der als Zeichner Fachrichtung Architektur jeweils morgens und abends einen je einstündigen Arbeitsweg bewältigt. «Mir gefällt dieser Beruf sehr gut, ich habe im Sinne, die Lehre fertig zu machen», versicherte er.

«Unabhängiger aufstellen» Aus Unteriberg präsentierten sich das Alters- und Pflegeheim Ybrig sowie die über die Landesgrenzen hinaus bekannte Lüönd & Co. AG, Landmaschinen und Fahrzeugbau. Sie war gleich mit vier Personen zugegen, die gerne Auskunft erteilten. Walo Schönbächler, kaufmännischer Leiter, Erich Kälin, Leiter Schlosserei, Ruedi Kryenbühl, Lehrling Anlagen- und Apparatebauer, sowie Roman Kälin, Polymechaniker, gaben gerne Auskünfte über das Unternehmen sowie die beiden freien Lehrstellen, die auf August zu besetzen sind.

Inhaber und Geschäftsführer Ruedi Lüönd äusserte sich zum Erweiterungsbau, der im Sommer realisiert wird, und zur aktuellen Wirtschaftslage. «Schon seit Jahren beschäftigen wir uns intensiv mit den Herausforderungen, die die globale Wirtschaft mit sich bringt. Verschiedene Probleme haben sich mit der Corona-Pandemie und jetzt mit dem Krieg in der Ukraine noch verschärft. So sind wir schon froh, wenn wir wenigstens die Materialien zeitgerecht und vollständig erhalten. Dass die Preise sich verdoppelt oder verdreifacht haben, ist dabei hinzunehmen. Wir überlegen aber noch intensiver, welche Teile unserer Maschinen und Fahrzeuge wir künftig selber herstellen können und wollen, damit wir unabhängiger werden von den Lieferketten.» Podien klärten auf

Um 12.15 Uhr und um 14.15 Uhr wurden auf zwei Podien Aussagen zum Thema «Chancen bei der Bewerbung und Lehrstellensuche» eruiert. Berufsbildner und Berufsbildnerinnen sowie Schülerinnen und Schüler stellten sich den Fragen von Stefan Braun vom Amt für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung.

Klar hervorgehoben wurde, dass die Beziehung zwischen den Menschen in einer Firma das Fundament ist für eine erfolgreiche Lehre. Ebenso wurde betont, dass die Lehrlinge rasch zu begreifen haben, dass sie nun die Verantwortung für ihr eigenes Vorwärtskommen in die Hände zu nehmen haben. Am ersten Podium nahmen Luzia Fässler und Roberta Züger als Berufsbildnerinnen/ medizinische Praxisassistentinnen, Andreas Zehnder als Berufsbildner/Elektroniker sowie die drei Schülerinnen Tabea Belk, Julia Weber und Nora Fuchs teil.

Für die Aussteller, die Gäste sowie die Schülerinnen und Schüler wurde eine Festwirtschaft geführt, in der angefangene Gespräche vertieft oder eine kurze Auszeit genommen werden konnte.