, Ernst Sidler, KSGV

138. Generalversammlung Gewerbeverein Einsiedeln

An der 138. Generalversammlung des Gewerbevereins Einsiedeln versammelten sich am Mittwoch, 17. April 2024, in der Schanzä-Stubä 85 Gewerblerinnen und Gewerbler, darunter die Ehrenmitglieder Doris und Sepp Kälin, Hans Kuriger und Karl Fisch sowie Marco Heinzer von Gastro-Schwyz.

An der Generalversammlung des Gewerbevereins Einsiedeln standen der Rückblick auf die erfolgreiche Gewa «sack-stark» und spannende Referate im Mittelpunkt. Ausserdem wurde ein neues Vorstandsmitglied gewählt.

An der 138. Generalversammlung des Gewerbevereins Einsiedeln versammelten sich am Mittwoch, 17. April 2024, in der Schanzä-Stubä 85 Gewerblerinnen und Gewerbler, darunter die Ehrenmitglieder Doris und Sepp Kälin, Hans Kuriger und Karl Fisch sowie Marco Heinzer von Gastro-Schwyz.

Präsident Carlo Fisch eröffnete den offiziellen Teil der Veranstaltung mit seinem Jahresbericht, der ganz im Zeichen der GEWA 2023 stand. Er dankte dem Gewerbe für die Unterstützung und schwärmte von der attraktiven Gewerbeausstellung. Unter den wichtigen Anliegen, die im Vorstand diskutiert wurden, hob Fisch den Fachkräftemangel hervor und betonte die Bedeutung der Berufsmesse, unter der OK-Leitung von Christian Hitz, sowie des Lehrstellenkatalogs für 2024/25, präsentiert von Andrea Ottiger. Ein weiteres Thema sei der Mangel an Gewerbe- und Industrieflächen, für den Lösungen gefunden werden müssen, um Raum für Wohnraumgenerierung in bestehenden Gebäuden zu schaffen.

Die von Kassier Walter Blattmann präsentierte Jahresrechnung gab zu keinen Beanstandungen Anlass. Die Rechnung zeigte einen erfreulichen Ertragsüberschuss von 3'403 Franken bei Einnahmen von 28'175 Franken und Ausgaben von 24'772 Franken. Das Vereinsvermögen beläuft sich auf 20'386 Franken. Das Budget für das kommende Jahr sieht einen Ausgabenüberschuss von 8'700 Franken vor, wobei der Mitgliederbeitrag unverändert bei 140 Franken bleibt.

Neues Vorstandsmitglied
Bei den Wahlen wurden Andrea Ottiger, Christian Hitz und Damian Bürgi für weitere zwei Jahre bestätigt, während Carlo Fisch als Präsident für ein weiteres Jahr im Amt bleibt. Das langjährige Vorstandsmitglied Walter Blattmann trat nach 16 Jahren Vorstandstätigkeit zurück. Fisch würdigte seine grossen Verdienste und stellte ein Überraschungsgeschenk in Aussicht. Als Ersatz wurde Myriam Bellmont für den Vorstand gewählt. Ebenfalls mit Applaus wurden die beiden Rechnungsprüfer Roger Kälin und Rahel Keller (neu) für zwei Jahre bestätigt beziehungsweise gewählt. Bei den Mutationen gab es fünf Austritte. Dem gegenüber konnten vier neue Mitglieder mit einem kräftigen Applaus begrüsst werden. Der Bestand des Gewerbevereins Einsiedeln beträgt aktuell 213 Mitglieder. Abschliessend gab OK-Präsidentin Doris Kälin einen Rückblick auf die GEWA «SACK-STARK», lobte die grosse Nachfrage und den erfolgreichen Verlauf der Gewerbeausstellung, die einen Überschuss von 14'000 Franken erwirtschaftete.

Nach dem offiziellen Teil der Generalversammlung folgten drei spannende Kurzreferate.

Daniel Kälin referierte über die Entstehung der Schanzen Einsiedeln.
Die Geschichte der Schanzen Einsiedeln begann im Jahr 1999 mit der Gründung der Genossenschaft Nationale Skisprunganlage Eschbach Einsiedeln (NaSE). Im Jahr 2003 wurde mit dem Bau der Schanzenanlage begonnen, und nach zwei Jahren waren die Schanzen schliesslich 2005 fertiggestellt. Die Baukosten beliefen sich auf 14,5 Millionen Franken. Die Euphorie über die neuen Schanzen wurde jedoch bald von finanziellen Schwierigkeiten getrübt. Der Konkurs der Betreiber-Genossenschaft "NaSE" im Jahr 2008 führte zur Zwangsversteigerung der Schanzen Einsiedeln. Die Anlage ging daraufhin in den Besitz der ARGE über, einem Zusammenschluss der Bauunternehmen Aufdermauer Söhne AG, Sepp Kälin AG, Peter Schönbächler, Beat Kälin und Schelbert AG. Ein neues Kapitel begann 2009 mit der Gründung einer neuen Betreibergesellschaft, der Schanzen Einsiedeln GmbH. Im Jahr 2015 übernahmen die Geschwister Kälin aus Einsiedeln die Schanzen-Anlagen und gründeten eine Stiftung, die mit CHF 400’000 dotiert war. Gleichzeitig wurde das Kapital der Schanzen Einsiedeln GmbH auf CHF 95’000 aufgestockt. Das Eigentum an den Schanzen-Anlagen ging im Baurecht an die neu gegründete Stiftung Schanzen Einsiedeln über.

Heute sind die Schanzen Einsiedeln das führende Trainingszentrum der Schweiz und ein regelmässiger Austragungsort des FIS Sommer Grand Prix. Sie haben nicht nur den Skisport in der Region gefördert, sondern auch Einsiedeln als bedeutenden Standort für den Wintersport etabliert.

Kurt Steiner schilderte eine einzigartige Geschichte
Nahe der Skisprunganlage Einsiedeln liegt der Pumptrack Einsiedeln, eine aufregende Freizeiteinrichtung. Die Initiative für diesen Pumptrack ging von den zwei jungen Enthusiasten Tom (11 Jahre alt) und Lou (10 Jahre alt) aus. Ihre Entschlossenheit, Ausdauer und Leidenschaft führten zur Schaffung dieser fantastischen Einrichtung. Ihr Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an dem Kinder und Jugendliche sinnvolle Freizeitaktivitäten geniessen können. Das beeindruckende Engagement der beiden Jungs bewegte viele Menschen. Im Januar 2022 wurde daher der Verein "Pumptrack Einsiedeln" ins Leben gerufen, mit dem klaren Ziel, den Traum von Lou, Tom und vielen anderen Kindern und Jugendlichen in der Region Einsiedeln Wirklichkeit werden zu lassen. Nach einem symbolischen Spatenstich am 31. August 2022 wurde der Pumptrack schliesslich am 26. Juni 2023 feierlich eröffnet.

Daniel Kälin stellte die Pluralinitiative vor
Daniel Kälin präsentierte an der Generalversammlung die Pluralinitiative zur Anpassung des kommunalen Baureglements von Einsiedeln. Die Initiative ziele darauf ab, Wohnraum in Gewerbe- und Industriezonen zu erleichtern und dabei die bisherigen Einschränkungen zu lockern. Das Herzstück der Initiative sei die Änderung des Artikels 50 des Baureglements, der es bisher nur erlaubt, betriebsnotwendige Wohnungen in diesen Zonen zu errichten. Kälin fordert jedoch, dass mindestens ein Geschoss ohne Einschränkungen für die Wohnnutzung zulässig sein soll, einschliesslich Attika- oder Dachgeschoss. Die Begründung für diese Anpassung liege in der Notwendigkeit, den Zugang zu Wohnraum in Einsiedeln zu erleichtern. Kälin argumentierte, dass die Flexibilisierung des Baureglements nicht nur die Realisierung von Wohnungen in Gewerbe- und Industriezonen fördern würde, sondern auch die Ausnützung der überbauten Flächen verbessern und eine solide und langfristige Finanzierung von Gewerbe- und Industriebauten gewährleisten würde.

Mit einem herzlichen Dankeschön an alle Anwesenden schloss Präsident Carlo Fisch die Versammlung. Bei gemütlicher Atmosphäre wurden die Gewerblerinnen und Gewerbler mit einem feinen Abendessen verwöhnt.